Gyokuro Teeschale – Yunomi von NARIEDA Shinichiro [NR1480 Jahr 2014]

Gyokuro Teeschale von NARIEDA Shinichiro [NR1480 Jahr 2014]

 

Gyokuro Teeschale von NARIEDA Shinichiro, deren Glasur der facettenreichen Brillanz der Matchaschalen des Künstlers in keiner Weise nachsteht. Maße der Schale: Ø 6,7 cm, Höhe: 4,7 cm. Hierbei handelt es sich um eine sehr kleine und zugleich außergewöhnlich edle Teeschale von NARIEDA Shinichiro aus einer Serie von 8 Stück, die wir von NARIEDA April diesen Jahres (2014) erworben haben. Die Schalen zeichnen sich durch eine facettenreich strukturierte Farbgebung aus: Der Fuß ist aus bräunlich-beigem Ton, und darüber legt sich auf der Aussenseite eine Lava-artig rote Glasur, die bei manchen Exemplaren ins Türkis, bei anderen Exemplaren ins Violett übergeht. Im Inneren der Schale ist die Farbgebung hell, ins weißlich gehende, stellenweise auch etwas bläulich, und sammelt sich im Zentrum der Schale, wo sich wunderschöne teilweise leicht bläuliche Glasurkristalle gebildet haben. Die kleinen Schalen sind zum Genießen der edelsten japanischen Tees gedacht, die nur in sehr kleinen Mengen zubereitet werden. Klassisch verwendet man entweder 3 oder 5 der Schalen zusammen mit einer Gyokuro Kyusu, deren Größen aufeinander abgestimmt sind. Jede einzelne der kleinen Schalen ist ein Kunstobjekt, und dennoch auch zugleich für das Trinken von raren Tees gedacht (Kabusecha, GO EN, Gyokuro), keinesfalls jedoch eine Teeschale für den täglichen Teegenuß in Eile – dafür ist die sehr kleine Größe nicht geeignet. Die Schalen zeigen sehr charakteristisch NARIEDAs Vorliebe sowohl für kleine und als auch für große Objekte. Aus der Nähe betrachtet wirken die kleinen Schälchen ebenso detailreich wie die Matchaschalen des Künstlers. Ebenso wie bei NARIEDAs größeren Objekten erkennt man auch bei diesen sehr kleinen Teeschalen die Widmung des Künstler für jedes Objekt ungeachtet der Größe, (1 Exemplar).  

 

NARIEDA Shinichiro – Person und Werkraum

NARIEDA wurde am 19. März 1950 in Kirishima im Süden Japans geboren. NARIEDA findet seine Inspiration in der einzigartigen Vulkanlandschaft der Gebirgsregion Kirishima. Die kahle Mondlandschaft der höher gelegenen Vulkankrater ist vom Garten des Künstlers aus zu sehen, der an einem kleinen Bach liegt. Sein Garten ist sowohl Rückzugsort als auch eine weitere Quelle der Inspiration für NARIEDA. Dort betrachtet NARIEDA die Farben der Blüten, er nimmt deren Duft wahr, hört das Plätschern des Baches, das Geräusch des Windes, und den Blick auf die Vulkankrater.

NARIEDA Shinichiro in seinem Atelier 2010

Seine Keramiken spiegeln all dies wider. Sie bilden auch einen Kontrast – in Farben und Stimmung – zwischen der grünen Natur mit den schillernden, bunten Blumen und den kahlen, grauen Vulkankratern, die sich über der Landschaft von Kirishima erheben. Inspiration aus der Natur zu schöpfen ist das Schlüsselwort bei NARIEDA – nicht die Tradition von bestimmten Stilen, die viele andere japanische Künstler im Fokus haben. Seine Arbeiten haben daher kaum Gemeinsamkeiten mit den Stilrichtungen anderer Künstler. Die Keramik-Tradition der Region Kirishima scheint nur einen marginalen Einfluss auf die Arbeiten von NARIEDA zu haben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Werke dieses autodidaktischen Künstlers unvergleichbare Kunstwerke sind. Ohne dass er sich darum im Speziellen bemühe müsste, gelingt ihm so ein anderes Arbeiten als das der anderen Künstler. Der Ansatz des Keramikers ein anderer ist: Es ist die individuelle Art von NARIEDA Shinichiro seine Umgebung Kirishima wahrzunehmen und zu reflektieren.

NARIEDA Shinichiro 2018